Resilienz. What doesn’t kill you makes you stronger!

Resilienz. What doesn’t kill you makes you stronger!

Resilienz

Resilienz ist ein Begriff, der einem momentan recht oft begegnet. Von „Das hat irgendwas mit Stress zu tun, oder?“ bis „Heißt das nicht Widerstandskraft?“ ist mir diesbezüglich schon einiges an Vermutungen begegnet. In diesem Beitrag geht es einerseits darum, den Begriff zu erklären. Andererseits möchte ich hier auch 5 Dinge vorstellen, die einem zu mehr Resilienz verhelfen.

Achtsamkeit - ein Schlüssel zu mehr Resilienz.

Achtsamkeit als Schlüssel zu mehr Resilienz

Was heißt Resilienz?

Im Prinzip ist es nicht falsch, Resilienz mit Widerstandskraft zu übersetzen. Als Resilienz bezeichnet man nämlich die Fähigkeit, sich nach schwierigen Ereignissen bald wieder in den Sattel schwingen zu können. Es geht also um die eigenen Stehaufmännchen-Qualitäten.

Um den Widrigkeiten des Lebens mit Flexibilität, Akzeptanz und einer relativierten Perspektive begegnen zu können muss man genau diese Sache, nämlich Resilienz, aufbauen und üben.

Man kann sich das ungefähr vorstellen wie bei einer schottischen Wachsjacke:

die Jacke an sich besteht aus Stoff. Erst das Imprägnieren mit einer Wachspaste macht sie widerstandsfähig gegen Nässe. Geht man oft in den Regen wird die Wachsschicht dünner und man muss erneut imprägnieren, damit die Jacke wasserdicht bleibt.

Wenn wir resilient sind können uns Dinge zwar auch schwer treffen, aber wir erholen uns schneller davon.

Man kann es auch mit Oscar Wilde halten, der sagte:

„LIFE IS TOO IMPORTANT TO BE TAKEN SERIOUSLY.“

Manchmal ist das allerdings leichter gesagt als getan. Deshalb hier 5 Tipps für mehr Resilienz.

Wie werde ich resilienter?

1. Akzeptieren

Das Leben besteht aus Höhen und Tiefen. Das müssen wir akzeptieren. Genau so wenig, wie wir die Vergangenheit ändern können, ist es möglich, zukünftige Ereignisse punktgenau vorherzusehen. Man kann und soll aus der Vergangenheit lernen. Und man kann versuchen, sich durch eine gewisse Art der Ausbildung oder Partnerwahl (u.v.m.) ein gewünschtes Leben aufzubauen. Wie es allerdings kommt kann keiner wissen. Das müssen wir akzeptieren.

„The harder you push it, the faster you wear it out“ hat mal ein Yoga-Lehrer während eines Workshops gesagt. Ehrgeiz in gewissem Maß ist gut. Aber immer bedenken: die Dosis macht das Gift!

2. Durchleben

Den Kopf in den Sand stecken hat noch niemanden weiter gebracht. Schwere Situationen zu durchleben ist zwar schmerzhaft aber unumgänglich, wenn man gestärkt aus ihnen hervor gehen möchte.

Wer hat noch keine schmerzhafte Trennung erlebt? Man macht unterschiedliche Phasen durch: von Trauer über Verzweiflung bis man irgendwann bloss noch wütend ist. Oft geht das mit überhöhtem Alkoholkonsum, Appetitlosigkeit und einem komplett angeknacksten Selbstbewusstsein einher. Wenn das dann aber überstanden ist, man Fotos verbrannt (man kommt sich schon ein bisschen melodramatisch vor – zugegeben), Erinnerungen in eine Kiste gepackt und sich einen neue Frisur zugelegt hat, fühlt man sich, als ob man Bäume ausreißen könnte!

3. Grünsehen

Raus in die Natur gehen ist quasi Medizin. Dabei Sport zu treiben ist noch besser. Aber auch Spaziergänge sind wunderbar geeignet, trübe Gedanken zu vertreiben. Oder zumindest, sie nicht mehr ganz so trüb aussehen zu lassen. Einerseits tut uns der Anblick der Natur gut. Andererseits kurbelt Bewegung in der frischen Luft den Kreislauf an. Möglicherweise trifft man Leute (über die man sich hoffentlich nicht ärgern muss, sondern mit denen man ein paar Worte wechselt – ganz unverbindlich versteht sich), streichelt einen Hund oder wird vom Vergnügen der spielenden Kinder mitgerissen und muss schmunzeln.

4. Atmen

„Mach‘ ich sowieso“, denkt ihr? Klar, aber das heißt noch lange nicht, dass es diesbezüglich nicht Luft nach oben (also Verbesserungsmöglichkeiten) gäbe. Die meisten unter uns atmen zu flach. Wenn wir liegen atmen wir richtig. Nämlich tief in die Lunge und den Bauch. Diese Art zu atmen versorgt unseren Körper optimal mit Sauerstoff und läßt unser Energielevel steigen. Nicht um sonst sagt man jemandem, der kurz vor einem Tobsuchtsanfall zu sein scheint: „Erst mal ruhig durchatmen…“

Eine gute Übung dazu habe ich aus dem Yoga:

Beim einatmen durch die Nase in Gedanken bis 4 zählen

kurze Pause, bis 4 zählen

beim ausatmen durch Nase oder Mund bis 4 zählen

kurze Pause, bis 4 zählen

wiederholen, bis sich der Geist beruhigt

Diese Übung funktioniert übrigens nicht nur, wenn man wütend ist. Auch bei Angstzuständen kann man diese Art der Atmung versuchen.

5. Balance

Egal in welchem Bereich des Lebens: sorge für Balance. Niemand kann nur einatmen oder nur ausatmen um noch einmal auf Punkt 4 zu sprechen zu kommen. Das geht einfach nicht. Wir werden blau und fallen um. Genau so wenig kann man nur arbeiten oder nur faulenzen, nur schreien oder nur still sein, nur lachen oder nur weinen.

Im Leben geht es ständig darum, für sich selbst das richtige Verhältnis von Anspannung und Loslassen zu finden. Das gilt für einen bestimmten Lebensstil, die Erziehung der Kinder oder den Beruf. Lust auf Shoppen? Bitte mach‘! Man kann sich dafür vornehmen, vier Wochen lang keinen To-Go-Becher zu kaufen. Den Deal mit dem man leben kann – auch in Hinblick auf mögliche Auswirkungen – gilt es mit sich selbst zu vereinbaren. Und man darf nicht ständig zu streng zu sich selbst sein. Das verkraften auch die Besten nicht!

…apropos Shoppen

Ich hab‘ das für mich so geregelt:

12 Sachen pro Jahr dürfen es sein – also ein Kleidungsstück pro Monat. Dabei achte ich zu 75% darauf, dass es sich um nachhaltig und fair produzierte Produkte handelt. Da ich aber verhältnismäßig wenig kaufe (ja, ich weiß: wenig ist relativ), hole ich mir bei Bedarf und wenn es schnell gehen muss auch mal eine Jeans im Einkaufszentrum. Anstatt mich wochenlang deshalb fertig zu machen denke ich daran, wie achtlos ich früher eingekauft habe und auch daran, dass meine Bilanz von Jahr zu Jahr besser wird. It’s a Deal.

Eine Frage stellt sich euch zum Schluss vielleicht noch:

Warum schreibt man auf einem Green Lifestyle Blog über Resilienz?

Ich sehe das folgendermaßen: ein grüner bzw. nachhaltiger Lebensstil hat nicht nur mit der Menge an Müll die wir produzieren (oder eben nicht) zu tun. Es geht auch nicht nur darum, ökologisch und regional zu essen, ausschließlich Fair Trade zu kaufen und mit dem Rad zu fahren. Dieser Lebensstil verlangt uns auch einiges ab. Verzicht zum Beispiel. Das haben Menschen von Natur aus eigentlich nicht so gern. Um so wichtiger ist es, dass wir uns auch was die Psyche und unser Wohlbefinden – eben auch unsere Widerstandsfähigkeit angeht – an Nachhaltigkeit orientiern. Wer zum Beispiel Achtsamkeit übt (ein weiteres Resilienzsteigerungs-Tool), der wird es weniger vermissen nicht mehr ständig Shoppen zu gehen oder sich einen Latte to go im Einwegbecher zu gönnen. Er wird dafür die vielen kleinen, flüchtigen Dinge eher bemerken und sich über sie möglicherweise länger – und nachhaltiger – freuen können, als über ein neues T-Shirt.

Wie stärkt ihr eure Widerstandsfähigkeit?

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