Hollywoodstar auf Mission
Leonardo DiCaprio reist in dieser Doku als UN-Friedensbotschafter um den Globus, um mit Forschern und Politikern über den Klimawandel zu sprechen. Seine Erwartungen für die Zukunft sind pessimistisch. Dennoch versucht er, mehr zu erfahren und die Auswirkungen des Klimawandels aus nächster Nähe zu begutachten. Vor allem die Reichweite des Hollywoodstars ist es wohl, die diesen Film so wichtig macht.
Ausgehend von einem Bild des deutschen Malers Hieronymus Bosch aus dem 15. Jahrhundert beleuchtet die Dokumentation Schäden, die durch den hohen CO2-Ausstoß der Industriestaaten bereits entstanden sind. Der Anstieg des Meeresspiegels und die damit verbundene Zerstörung von Lebensraum, das Roden unvorstellbar großer Waldgebiete zum Anbau von beispielsweise Ölpalmen oder Soja und die Überfischung und Erwärmung der Meere sind einige der im Film ausführlicher besprochenen Themen.
„Climate Change is real“
Szenen der Dreharbeiten zu The Revenant – jenem Epos, das DiCaprio 2016 den Oscar eingebracht hat, sind ebenfalls Bestandteil der Doku. Eine Sequenz führt uns in den schneereichen Süden Südamerikas. Die Dreharbeiten mussten aufgrund von Schneemangel in Nordamerika/Kanada zeitweise dorthin verlegt werden. Allein das zeigt uns, wie perfide die Vorgehensweisen der westlichen Gesellschaft auf der einen Seite (eine ganze Filmcrew samt Equipment tausende Kilometer durch die Gegend fliegen, um die richtige Kulisse für einen Unterhaltungsfilm zu kriegen…) und wie dramatisch die Auswirkungen der Erderwärmung auf der anderen Seite bereits sind
Spätestens der Anblick überfluteter Straßen in Florida jedoch dürfte vielen (Amerikanern) die Augen öffnen.
Alarmierend ist die Anzahl der meinungsbildenden Institutionen (Politik, Medien) die die Ergebnisse der Wissenschaft nach wie vor als Unsinn abtun.
Der Film schließt mit einem Blick auf das aus drei Tafeln bestehende Bosch-Bild: noch befinden wir uns in der mittleren Tafel, in der zwar schon die Verkörperungen der sieben Todsünden zu sehen sind, es alles in allem aber noch recht fröhlich zugeht. Die dritte Tafel – Angst, Verderben und brennende Erde – bietet eine Aussicht darauf, wohin ein unverändertes Weiterführen der Verwendung fossiler Brennstoffe und des ewigen Wachstumsstrebens der Industrienationen (und derer, die endlich auch auf den Zug aufspringen wollen) führen könnte.
Fazit:
Stars wie Leonardo DiCaprio, eine teilweise emotionale Erzählweise, Regie und Dramaturgie eines Hollywood Films sind für viele Menschen, die dieses Thema bisher erfolgreich von sich weggeschoben haben, vielleicht die geeignetsten Mittel, ihr Handeln, ihren Konsum, ihren gesamten Lebensstil zu überdenken. Before the Flood ist eine unterhaltsam gestaltete und informative Dokumentation über den Klimawandel und die meisten der ihn bedingenden Ursachen. Ich empfehle in jedem Fall, sich diesen Film anzuschauen.
Hier geht’s zur Doku. Auf der Website der Organsiation Filme für die Erde findet man übrigens auch viele andere spannende Dokumentationen – schaut’s euch an!
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